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Frachtschiff Rundreise zu den Kanaren


21-tägige-Rundreise:
Hamburg - Rotterdam - Tilbury - El Ferrol - Las Palmas/ Gran Canaria - Santa Cruz de Tenerife - Casablanca - Gibraltar - Cadiz - Huelva - Tilbury - Hamburg
Preis: ab 1.995 EUR

Abfahrten: ca. alle 3 Wochen

Ein- und Ausschiffung nur in Hamburg möglich!


Rundreise per Frachtschiff zwischen Nordeuropa, Kanarische Inseln und Marokko

Erleben Sie eine aufregende Reise zu den Kanarischen Inseln und zu Hafenstädten in Südspanien. Vor den imposanten grauen Stadtmauern von Cadiz funkelt das Wasser in einem wunderschönen Türkis... diese Reise bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten.

Die größte Moschee der Welt ist bereits aus der Ferne am Ufer der "weißen Stadt" Casablanca zu sehen. Ein Spaziergang durch die verwinkelten Gassen der Altstadt, die Medina, bietet ein authentisches orientalisches Flair.

Die angelaufenen spanischen Häfen können variieren, doch Santa Cruz auf Teneriffa und Las Palmas auf Gran Canaria sind ständige Anlaufpunkte auf dieser Reise.

Reisebericht

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Frachtschiff Rundreise zu den Kanaren


Mit dem Frachtschiff von Hamburg nach Hamburg - ein Reisebericht

Tja, da ist er wieder. Dieser eigenartige Wunsch zur See zu fahren, was zu erleben, nach Aufregung, nach Ruhe – einer Frachtschiffreise eben. Gesagt, getan, gebucht. Die "Linda", unter finnischer Flagge, soll es sein. Von Hamburg nach Hamburg, über die Niederlande, Spanien, die Kanarischen Inseln, sowie über Marocco, Spanien und England zurück. Am 19.03.2024 soll es losgehen.
Pünktlich, am 28.03., bin ich auf dem Schiff, werde nett empfangen, kurzer Handschlag vom Kapitän, und belege meine Kajüte. E-Deck, direkt unter der Brücke. Klein und gemütlich. Alles, was der Seemann braucht, Koje, Bad und een büschen watt zum Sitzen. Die 2.Offizierin zeigt mir dann die wesentlichen Bereiche an Bord; die Messe für die Crew und Offiziere, die Vorratskammer, den Gym-Room und den Waschsalon. Eine finnische Sauna ist natürlich auch da. Wo sich Rettungswesten und -anzüge sowie die dazugehörigen Rettungsboote befinden verrät sie mir auch gleich. Mit einem weiteren Tag Verzögerung geht es am Karfreitag Abend in der herrlichsten Abendsonne aus Hamburg hinaus, die Elbe hinunter in Richtung Nordsee. Das Seemannsherz schlägt hoch. Rotterdam wird angelaufen, welches wir am Sonnabend mit untergehender Sonne erreichen. Jede Menge Dieselöl und Schweröl muss für die Tour getankt werden und Ladung geht auch hin und her. Der Kanal und die Biskaya liegen vor uns. Am Ostermontag vertreiben wir uns die Zeit mit Sicherheitsunterweisung und Rettungstraining. Die Rettungskapsel besetzen wir zwar, lassen sie aber nicht zu Wasser. Wäre auch mal spannend gewesen. Nachts, in Höhe der Kanalinseln geht es los. Die Koje fängt kräftiger an zu schaukeln, wie von Geisterhand wird der Tisch mit einem Male leergefegt. Die Metallbügel im Schrank klingen wie ein improvisierendes Triangelorchester. Das Treppensteigen wird zur Herausforderung. Mit aller Macht stemmen sich die Stufen gegen den Fuß um im nächsten Moment darunter zu verschwinden, von links und rechts schlagen die Wände des engen Treppenhauses auf einen ein. Der alltägliche Gang in die Messe wird zum verhinderten hinab- hinauf- und hinfallen. Auf der Brücke sieht es herrlich aus. Die See tobt. Überall Schaumkämme. Das Schiff bäumt sich auf, mit dem Bug in den Horizont, um dann, im nächsten Augenblick, in das Wellental hinabzufallen, eine riesige Gischtwolke auftürmend. Immer und immer wieder. Es fühlt sich an wie auf einem riesigen, ziemlich wackeligen Surfbrett. Grandios. Danke. Danke Biskaya. Vor Ferrol wird es wieder ruhiger, wenige Stunden Aufenthalt zum Be- und Entladen und weiter geht es mit Ziel Gran Canaria. Die Kanaren empfangen uns bedeckt, aber warm. In Las Palmas bleiben wir nur kurze Zeit um dann, sofort nach dem Cargolifting, nachts nach Santa Cruz de Tenerife überzusetzen. Hier ist für mich die Gelegenheit für ein paar Stunden von Bord zu gehen und ein bisschen die Füße zu vertreten. Am Nachmittag setzen wir die Reise fort. Casablanca! Wir erreichen es am Abend des folgenden Tages, müssen aber für vier Tage vor Anker liegen, da die Hafenarbeit ruht. Ramadan und Zuckerfest wollen begangen sein. Der Blick auf die riesige Moschee beeindruckt. Eine der größten der Welt mit ihrem über zweihundert Meter hohen Turm. Monumental. Blaugrünes Meer, angenehme Luft, traumhafte Sonnenuntergänge. Die Wartezeit wird nicht lang. Zeit mit dem Käpt’n zu plaudern, das Schiff zu besichtigen, die Technik in den Tiefen des Schiffsrumpfes zu erkunden. Bei unserem Rundgang sehe ich in der Nähe des Bugs eine kleine Glocke aus Messingguss, wie man sie auch auf vielen kleineren Schiffen sieht. Der Käpt’n. erklärt mir, solch eine Glocke ist auf allen Schiffen der Seefahrt vorgeschrieben, um bei Nebel Signale geben zu können. Das wird zwar heute ganz anders gemacht, aber Vorschrift ist Vorschrift und Tradition eben auch. Wichtig zu wissen: Diese Glocke darf niemals geputzt oder gar lackiert werden. Das bringt dem Schiff und dem Seemann Unglück, seien es Unwetter oder schwere See oder alles zusammen. Übrigens passiert das auch, wenn der Seemann sein, ihm im Hafen gefälliges, Mädchen nicht bezahlt. Deshalb misstrauen sich, bei Sturm- und Windgebruus, die Seeleute durchaus untereinander, wer und warum wohl gerade die Schuld an der Misere habe. Nach vier Tagen dann lichten wir den Anker, um in den Hafen von Casablanca einzulaufen, der Lotse ist ein lustiger, aufgeräumter Typ. Am Morgen legen wir ab in Richtung Cadiz und in der Frühe des nächsten Tages sind wir dort. Vom Hafen aus hat man einen schönen Blick auf die Altstadt. Wieder einmal Gelegenheit für ein paar Stunden von Bord zu gehen. Cadiz hat eine sehenswerte kleine Altstadt mit wunderbaren Gassen, die Architektur spiegelt den Reichtum vergangener Jahrhunderte wider. Die mächtige Kathedrale ist sehenswert. Ein wunderschöner Sonntagvormittagsspaziergang war das. Der frühe Nachmittag sieht uns wieder auf Kurs, nach Huelva, ein Katzensprung. Abends legen wir dort an. Wir liegen in einer Flussmündung, ringsherum Industrie und Landwirtschaft. Und keine Palmen mehr. Aber traumhaftes Abendrot. Die Nacht über wird lautstark be- und entladen, in den Morgenstunden legen wir dann ab. Eine lange Strecke, durch den Golf von Cadiz, an der spanischen und portugiesischen Küste entlang durch die Biskaya und den Kanal nach Tilbury in der Themsemündung liegt vor uns. Das Wetter ist immer noch schön, die See ist anfangs noch ruhig, ab und zu lassen sich Delfine oder auch mal ein Wal sehen. Dann nehmen wir Kurs in Richtung Nord und das Meer wird langsam unruhiger. Bis an die Biskaya heran bleibt es dann freundlich erregt, Wellen so um die vier bis fünf Meter Höhe. Es ist mal wieder eine riesige Freude. Allerdings zögert das auch die Ankunft in Tilbury hinaus. Filme gucken, Schreiben, Vergessenes und Verlerntes wieder in Erinnerung bringen. Die Wäsche waschen und trocknen. Bügeln auch. Es ist wirklich unglaublich, wie schnell auch damit die Zeit vergeht. Die Tagesstruktur mit den reglementierten Essenszeiten tut ein Übriges. Die Mahlzeiten gibt es um 7:30, um 11:30 und um 17:00 Uhr. Die Bordzeit ist die GMT+2, also die mitteleuropäische Sommerzeit. Das hat der Käpt’n so festlegt und ist auf dieser Strecke auch sinnvoll um nicht andauernd die Uhrzeit umstellen zu müssen. Der Koch kommt von den Philippinen und das Essen ist echt wohlschmeckend und abwechslungsreich und super interessant gewürzt. Zwei warme Mahlzeiten täglich, des Öfteren wird auch mal ein Kuchen gebacken. Auch zwischen den Mahlzeiten und nachtsist immer was zu essen da. Für Veganer ist eher nichts dabei. Gutes Essen ist das erste Mittel gegen Meuterei. Nach vier Tagen auf See erreichen wir am Freitagmorgen die Themsemündung und legen in Tilbury an. Englisches Wetter, kühl. Hier geht es nur um die Ladung. Gegend und Wetter laden nicht zum Landgang ein. Nach London ist es zu weit. Am Nachmittag verlassen wir Tilbury wieder und es geht die Themse hinab, vorbei an Orten, die mit ihren Stränden und Seebrücken wie Seebäder erscheinen. Kurs Ost Nord Ost in die Nordsee, die sich von ihrer besten Seite zeigt. Heftiges Auf und Ab sowie stetig rollendes Schwanken erfreuen mich aufs äußerste. Am Sonnabend abends erreichen wir den Cuxhavener Küstenlotsen, der uns in die Elbe begleitet. Ab Brunsbüttel wird er durch den Elbelotsen abgelöst und in Hamburg übernimmt dann der Hafenlotse die Fahrt in den Hafen und das Anlegen. Und pünktlich, mit einigen Tagen Verspätung, ist die Reise Punkt Mitternacht beendet. Wieder war es eine großartige Reise, die noch lange nachwirken wird, ein Blick über den Tellerrand. In interessanten Gesprächen mit dem Käpt’n und der Crew bekam ich einen kleinen Einblick in den Frachtverkehr und die menschliche Arbeit, von der unser Wohlergehen doch so abhängig ist. Und ich habe einiges über Finnland erfahren, was mich auf dieses Land neugierig macht. Nun verlasse ich meine Kajüte, die mir für einige Zeit Heimat war, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich gehe von Bord der Linda und freue mich schon auf die nächste Frachtschiffreise, wohin auch immer. 

In diesem Sinne: Ahoi!

Schiffs- & Kabinenbeschreibung

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Frachtschiff Rundreise zu den Kanaren


MS Linda:
Flagge: Finnland
Baujahr: 2007
Kapazität: 11.300 TDW
Länge: 141 m
Breite: 21,3 m

Ausstattung: 
Klimaanlage, Sauna, DVD / TV, Fitnessraum mit Laufband und Ergometer,
Bordspannung 220V. Bordwährung: EUR. 

Altersbegrenzungen: 6/ 75 Jahre (ohne Ausnahme)


Stockwerkbett-Kabine Standard:
Du/Wc. Sofa und Kühlschrank. Stockwerkbetten, Oberbett ist Klappkoje. E-Deck (Kapitänsdeck). Ausblick nach achtern - durch Treppe nur geringfügig eingeschränkt.

Anmerkungen

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Allgemeine Anmerkungen

Abhängig von der jeweiligen Ladung sind Änderungen und Abweichungen möglich, folglich kann der Anlauf einzelner Häfen nicht garantiert werden. Als Faustregel gilt: pro Reisewoche sind drei Tage Verschiebung/Verspätung der Abfahrt/Ankunft in Kauf zu nehmen.

Ein Reisepass mit einer Gültigkeit von mindestens 6 Monaten ab Reiseantritt ist Voraussetzung.

Die Agentur LANGSAMREISEN ist nicht Veranstalter dieser Reise, sondern tritt gegenüber dem Reeder als Mittler auf. Es gelten die Passagebedingungen der Reederei.

Für weitere Fragen zu Frachtschiffreisen stehen wir Ihnen sehr gerne telefonisch oder auch per Email zur Verfügung.

Änderungen, Abweichungen sowie Irrtümer und Tippfehler sind vorbehalten!

Covid19-Bestimmungen:

Keine Impfung notwendig. Bei Einschiffung kann evtl. die Vorlage eines negativen Antigen-Schnelltests erforderlich sein, den Sie am Tag der Abreise selbst durchgeführt haben.